Frag mich nicht warum ich das tu

„Klick“ machte es, als ich den Lichtschalter betätigte.
In der Mitte des großen Raumes geht eine Glühbirne an,
und ein sanfter gelber Lichtschein breitete sich nach unten auf dem Boden aus.

Puh“, sage ich zu mir selbst und schaue mich um.
Es sieht ganz schön verlassen und staubig aus. Nicht gerade das, was ich erwartet habe.
Ich bin doch nur auf der Suche nach einem Text.
Eine Antwort auf eine E-Mail.

Nichts. Wirklich nichts hier drin, in meinem Kopf.
Leer und verstaubt.

Na gut“, denke ich mir, mache das Licht wieder aus und verlasse meinen Kopf wieder.
Wozu muss ich denken, wenn ich doch KI wie ChatGPT habe?“, macht sich der Gedanke in meinem Kopf breit.
Meine Finger beginnen, über die Tastatur zu fliegen, und ich sage meinem persönlichen digitalen Assistenten, was er auf die E-Mail zu antworten hat.
Schon toll, so eine KI.
Ich sage ihr, was ich will, und kurz darauf bekomme ich einen Text und
sicher besser, als das was ich selbst geschrieben hätte.

Ich fühle mich als hätte ich eine Sekretärin.
Immer wenn ich einen Brief oder eine E-Mail schreiben möchte,
gehe ich in das „Vorzimmer“, setze mich locker und lässig auf die Kante des Schreibtisches
und sage ihr, was sie für mich schreiben soll.

Das ist schon eine tolle Sache, so ein Assistent.
Da fühlt man sich ein bisschen wichtig.
Nachdem die E-Mail beantwortet ist, werde ich nachdenklich.
Kann es wirklich sein, dass ich für eine einfache Antwort eine KI brauche?

Passiert es schon wieder?
Es fühlt sich an wie früher. Mal schnell ausrechnen: 13 × 7 oder 142 + 278.
Ach komm, schnell den Taschenrechner ausgepackt,
eingetippt. Und da ist es, das Ergebnis.

Die Konsequenz:
Auf einmal kannte ich die Ergebnisse von 3 × 7 oder 14 + 21 nicht mehr.
Und weil es unterwegs natürlich unpraktisch ist, einen Ringblock herauszuholen
und in die kleinen Karokästchen Zahlen einzutragen,
um dann alles mit einem Bleistift zu addieren.
Hole ich eben den Taschenrechner heraus.
Aber genau so fühle ich mich jetzt beim Schreiben.
Ich soll eine E-Mail beantworten?

Klick. Licht an.
Aber nur ein leerer, dunkler Raum.
Ein schöner dunkler Raum.
Es wird also Zeit aus dem leeren Dunklen Raum wieder ein Wohnzimmer zu machen.
Einen Ort an dem ich mich wohlfühle.
Ein Regal hier, ein Buch da und eine Couch darüber.
Langsam diesen Raum wieder mit Ideen und Gedanken füllen.
Was ich damit meine?
Das Gehirn mal wieder aktivieren.
Das Schreiben wieder lernen.
Nicht nur das Schreiben, nein auch das Kommunizieren.
Und das alles ohne ChatGPT.
Und genau deswegen möchte ich hier Geschichten erzählen.
Und Yoga in all seinen Facetten Lesern da draußen als Geschichte näher bringen. 

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